Cordclub feat. Kosho
JAZZ IM QUADRAT: Cordclub gastiert mit dem Gitarristen Kosho
Klassiker aufreizend lässig gespielt
Sie stand in einem grünen Cord-Anzug auf der Bühne und bediente selbst bei den Standards ihr Saxofon oder ihre Querflöte mit einer geradezu aufreizenden Lässigkeit: Cordula Hamacher. Begleitet wurde die Jazz-Größe von einem, der in der Quadratestadt bekannt ist wie ein "bunter Hund": Kosho, der Gitarrist der "Söhne Mannheims", bewegte sich virtuos auf einem Parkett, das eigentlich nicht seines ist - spielt er doch sonst eher die kernigen Riffs.
"Ich habe schon als kleiner Bub gerne Jazz gespielt", bekennt der Gitarrist allerdings. Außerdem ist er überzeugt, dass "die Leute einen in eine musikalische Schublade stecken", obwohl man da vielleicht gar nicht hineingehöre. "Mir jedenfalls hat es hier heute einen Reisenspaß gemacht, mit dem Cordclub und Cordula Hamacher aufzutreten." Auch für die war das ein Erlebnis: "Für mich ist es das erste Mal, dass wir hier zusammen auf der Bühne stehen. Da ist ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen."
Kosho war beim Cordclub goldrichtig. Steffen Stütz (E-Piano, Synthesizer), Dietrich Bechtel (E-Bass und Kontrabass) und Wolfgang Disch (Schlagzeug) legten zusammen mit Hamacher ein fein nuanciertes Klangebilde über die Kapuzinerplanken, das stilistisch nicht recht zu fassen war. Pop-, Jazz- und Funk-Elemente flossen in ihre Interpretationen stets mit ein.
"Genau die richtige Musik"
Hier kamen jedenfalls die Freunde guter Jazz-Musik einmal mehr voll auf ihre Kosten. Martin Barber meinte: "Die spielen echt gut. Das klingt alles harmonisch." Und für Barbara Raubicek war das schlicht "die richtige Musik für einen schönen Sonntagnachmittag". So mancher Besucher stellte seine Einkaufstüte zur Seite und ließ sich von den Könnern auf der Bühne vom Trubel drumherum ablenken. Songs wie "Love for Sale" oder "Zu Besuch bei Karo" kamen richtig gut an. Gerade im dritten Set liefen die Musiker zur Hochform auf. Das Publikum verlangte lautstark nach Zugaben - und bekam sie auch mit "Well you need't" oder "Assonanza in mi".
30.06.15 Rheinpfalz
Presse
31.01.2013 Mannheimer Morgen:
JAZZ: Cordclub feiert 10-jähriges Jubiläum in der Feuerwache
Wie fluffiger Flokati-Pop
.......Und so startet das Quartett um Saxofonistin und Flötistin Hamacher gleich mit einem Klassiker vom ersten Album "Cordomatic". Die gleichnamige Eröffnungsnummer, inspiriert vom damaligen Motorgefährt der Bandleaderin, erweist sich als flotte Motivvariation und holt einen genau da ab, wo vor zehn Jahren die Reise begann.
......Wenn auch der fluffige Flokati-Popklang immer irgendwo mitschwingt, so haben die zehn Jahre gemeinsame Spurensuche die vier Musiker allerdings längst auf eigene Fährten gesetzt. Keyboarder Steffen Stütz setzt auf elektronische Spitzen, Bass-Mann Dietrich Bechtel hält den Funk immer feste zwischen die Saiten gespannt, und Wolfgang Disch liebäugelt mit Discospuren und Swingrunden.
Gemeinsam mit ihren Gästen Matthias Dörsam am Saxofon und Claus Kisselbach am Vibrafon feiern die vier umtriebigen Klangbastler hier vor voll besetzten Stuhlreihen einen groovigen Geburtstag, der dem Cord-Jacket-Sound mit dem breiten Kragen jedenfalls ordentlich den Staub aus dem Gewebe bläst und eifrig mit tonalen Seitenhieben überrascht. bema
© Mannheimer Morgen, Donnerstag, 31.01.2013
31.01.2013 Rheinpfalz:
Seit zehn Jahren swingt und groovt der "Cordclub" der Mannheimer Saxophonistin Cordula Hamacher durch die Lande, jetzt feierte das Quartett sein zehnjähriges Bestehen mit einem starken Auftritt in der Alten Feuerwache. Ältere und neuere Titel gab es ebenso wie zwei Gastmusiker.
"Cordclub" ist auf clubbige Musik spezialisiert und auf solche, "die in keine Schublade passt. Denn ich höre auch ganz unterschiedliche Musik und all das fließt hier mit hinein", sagt Cordula Hamacher....
.....Solche Leichtigkeit brachte die Bandchefin auch nun gerade durch ihr Flötenspiel hinein. Duftige Töne entwickelte sie darauf ebenso wie auf dem Sopransaxophon.
Ein trefflicher Retro-Toch ist hier mit modernen Sounds und sehr viel Spiellust gepaart. Die siebziger Jahre werden wieder lebendig mit diesen gutgelaunten, souligen Melodien und tanzbaren Rhythmen, mit seinem hohen Groove-Faktor, den Orgel- und spaceigen Synthesizersounds. Dietrich Bechtel am groovenden E-Bass und Kontrabass sowie Wolfgang Disch (drums) sorgen gleichfalls dafür, dass der Groove immer schön tanzbar bleibt.
Durch Beständigkeit zeichnet sich der Cordclub ebenso aus wie durch seine Farbigkeit. Seit zehn Jahren ist die Bandbesetzung gleichgeblieben, zu den CD-Aufnahmen holt man sich gerne Gastmusiker hinzu. Wie Claus Kiesselbach, der auch nun mit seinem Vibraphonspiel den Geist der 70er Jahre ebenso stimmungsvoll wie virtuos einfing.
...Glimmernde, nächtlich leuchtende Töne des Fender Rhodes Piano, knackig bratzende Orgelsounds, Wah-Wah-Effekte und dazu noch fiepende Klänge vom analogen Synthesizer, die so klangen, als würde das Raumschiff Orion starten....
Der Saxophonist Matthias Dörsam war der zweite Gast des Abends und der griff meist zu den Tieftönern wie Baritonsaxophon oder Bassklarinette, um bärbeißig-expressive Kontrapunkte zu Hamachers Tenorspiel zu befestigen. Wie sich die Linien der beiden Bläser ineinander verhakten, in lustvollem Musikantentum zu Swingen und Grooven begannen, war immer eine mitreißende Freude.
„Indianer in Persien“: auch das mag es geben, zumindest in dem gleichnamigen Hamacher-Titel, wobei sie am Sopransaxophon über einem asymetrischen, harmonisch krausen Ostinato unwegsame Linien gleißen und flirren ließ. Richtige Ohrwurmqualität hatte ebenso "Zu Besuch bei Karla" mit seinem lustig hüpfenden Offbeat-Rhythmus und herrlich pointierten Arrangements. Nostalgisches Gefühl war farbenfrisch aufgepeppt, eine Musik, die bei aller Ausgefeiltheit ungeheuren Spaß und gute Laune macht.
18.01.2013 im Mannheimer Morgen "Cordula Hamacher im Portrait"
"Diese Musik spielt Katz und Maus mit ihren Hörern: Sie flirtet verführerisch mit den Pop-Sounds der 70er Jahre, nimmt sie zugleich aber augenzwinkernd auf die Schippe. Lockt mit sanften Melodien, schweift jedoch jäh in schräge Dissonanzen ab. Gibt sich oberflächlich tanzbar und offenbart dann komplexe Improvisationen mit Tiefgang." Georg Spindler (Mannheimer Morgen)
Eine wunderbare Unbeschwertheit geht von diesen sonnigen Melodien aus, eine Leichtigkeit des Seins....
Ein trefflicher Retro-Touch ist hier mit modernen Sounds und sehr viel Spiellust gepaart.
(Rainer Köhl)
Warme Rhodes-Sounds und immer wieder treibende, nach vorne gerichtete Jazzbreaks und ein retroinspirierter Groove, der irgendwo zwischen Soul und Easy Listening liegt, lasse das Album zu einem dahinschmachtenden Gemälde werden, das bei längere Betrachtung immer mehr wächst und in Folge sogar Bedeutung gewinnt: "Cool" nennt man so etwas wohl umgangssprachlich....
(Michael Arens , Oktober 2010 Jazz Demisions pdf )
Man kennt die Musik noch aus amerikanischen Krimis der siebziger Jahre: souliger Groove, ein Fender Rhodes E-Piano und eine Querflöte oder ein Saxophon als Lead-Instrument.
(Gereon Hoffmann, Rheinpfalz 07/2010 jpg)
Cordclub - Hardcord the easy way
Musik aus Mannheim bedeutet nicht immer gleich Popakademie und loungiger Jazzfunk nicht sofort Langeweile. Beides trifft auch auf die Saxofonistin/Flötistin Cordula Hamacher und ihre Band Cordclub definitiv nicht zu. „Hardcord the easy way“ heißt das neue, zweite Album der Formation und eignet sich zum entspannten Cocktailtrinken an der Bar genauso gut wie zum beschwingten Abtanzen im Jazzkeller. Ob schwebende Loungeklänge („Was nun“), purer Jazz („Assonanza in Mi“), wild improvisierende Fusion („Vierkommaeinsvier“) oder schwingende Retrogroover („Hardcord the easy way“), Cordclub beherrschen alle Disziplinen mit großartiger Musikalität und dem Gespür für gute Songs. Und ein Titel wie „Moll an Major Tom“ ist sowieso unschlagbar. (Cord Records) CH (5/2010)
(Meier)